„Das war ganz großartig! Die Kinder haben Fragen gestellt, auf die wir selbst noch nicht gekommen sind!“
Das war das Resümee von Holger Karde, Beisitzer des Lecker Geschichtsvereins. Der Geschichtsverein Leck und Karrharde ist neben dem Haus der Jugend Leck *, der Gemeinschaftsschule an der Lecker Au, der Grundschule an der Linde, dem Familienzentrum Leck und dem Diakonischen Werk Südtondern/Familienzentrum Niebüll Kooperationspartner für die VHS Leck. Deren Leiterin, Dr. Herle Forbrich, hat, wie schon vor zwei Jahren, in den Sommerferien einen Film-Workshop für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren angeboten.
14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 10 und 13 Jahren aus Leck, Achtrup, Bramstedtlund, Enge-Sande, Ladelund und Niebüll sind diesem für sie kostenfreien Angebot gefolgt und arbeiten seit Montag im „Haus der Jugend“ Lecker Geschichte in Filmform auf.
talentCAMPus: Kreativ Labor – Wir machen ein Erklärvideo!
Die Jugendlichen entwickelten in 5 gemeinsamen Tagen eine Geschichte und setzten diese als Erklärfilm um. Anregungen dafür boten Fotos, Geschichten und Materialien, die der Geschichtsvereins-Vorsitzende Hans-Martin Petersen und Holger Karde ihnen bei einem Besuch in der Geschichtswerkstatt im Rathaus und einem Rundgang durch Leck mitgaben. Dabei kamen die Kinder auch darauf, nach der Bedeutung verschiedener Straßennamen zu fragen. Den Straßennamen „Kokkedahler Weg“ konnte Hans-Martin Petersen gut erklären: Der Flurname „Kokkedahl“ lässt sich in die Anteile „Kokke“ und „-dahl“ zerlegen. Die dort gelegenen Höfe trugen und tragen noch heute diese Bezeichnung. Egal ob Kakedael oder Kockerdahl geschrieben – Historiker sind ziemlich sicher, dass dort zur Zeit der Flurnamenbildung Hähne verschiedenster Art präsent gewesen sein müssen, der Haushahn, der Auerhahn, der Birkhahn usw. In der plattdänischen Mundart sagt man zum Haushahn Kok oder Kokkermand. Also bedeutet „Kokkedahl“ Hahnental.
Nach der Bedeutung des Straßennamens „Tweng“ forscht der Geschichtsverein Leck weiter und wird die Straßenschilder ggf. um eine Erklärung ergänzen.
Auch die Burg Leckhuus, das alte Gefängnis und das Lecker Wappen boten den Kindern interessante Anhaltspunkte zur Lecker Geschichte, die sie zeichnen und animieren konnten. Dabei arbeiteten sie mit professioneller Software und lernten unterschiedliche Stop-Motion-Verfahren kennen. Die beiden Kursleitenden, Corbin John und Malte Weber von HollaenderART – Studio für Animation und Freie Trickfilmschule, waren begeistert von den engagierten Jugendlichen. Der Film wird nach Abschluss zusammen geschnitten und ist voraussichtlich in 6 Wochen fertig. Die Premiere soll – verbunden mit einer kleinen Feier – im Haus der Jugend statt finden.
Update 18.09.2021:
Die Premiere hat statt gefunden – vielen Dank, dass wir dabei sein durften.
Film ab!
* Die Leitung des „Haus der Jugend Leck“, Celine Garcia, unterstützte das Projekt nicht nur als Bündnispartner, sondern auch praktisch mit zwei ehrenamtlichen Kräften, Moritz Garcia und Joyce Thomsen, in der täglichen Umsetzung. Besonders lobend erwähnt wurde von allen die tägliche Mittagsverpflegung durch die Taverna Poseidon, die ebenfalls inklusive war. Aufgrund der allseits sehr positiven Resonanz gibt es schon Überlegungen für einen TalentCampus in 2022.
Der Workshop wurde gefördert im Rahmen von „Kultur macht stark“.
Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) außerschulische Maßnahmen der kulturellen Bildung. Diese eröffnen Kindern und Jugendlichen Chancen für Bildung, vermitteln Neues und regen die Kreativität an. talentCAMPus ist ein innovatives Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche des Deutschen Volkshochschulverbandes. Das Besondere ist die Kombination von Bildungsangeboten mit Angeboten der kulturellen Bildung.